Mittwoch, 17. August 2016

Frühstück bei Tiffany oder doch lieber Regins Relang?


Oberhausen: LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Frühstück bei Tiffany oder doch lieber bei Regina Relang?

"Findest du, dass sie Talent hat, Schätzchen?“
Dieses berühmte Zitat stammt aus dem Klassiker "Frühstück bei Tiffany“, aber genau diese Worte schwirrten mir im Kopf herum, als ich die eindrucksvollen Treppen der LUDWIGGALERIE im Schloss Oberhausen heute, am 21. Mai 2016, hinaufschritt.

Von dem Münchner Stadtmuseum werden ab nun bis zum 18.09.2016 außergewöhnliche Fotografien der begnadeten Modefotografin Regina Relang (geboren am 23.Aug.1906 in Stuttgart) zur Verfügung gestellt und ich war bei der Eröffnung dabei!

Was für eine ungewöhnliche Powerfrau! Wirklich jeder ihrer gewollt eingefangen Momente, spiegelt sich in Regina Relangs einzigartigen, besonders originellen und atemberaubenden Fotografien wieder. Mode kombiniert mit Zeit und Raum! Relang hat es tatsächlich geschafft, den weiblichen Zeitgeschmack auf ganz eigenwillige und ungewöhnliche Art zu präsentieren. Und nicht nur das! Regina Relang suchte sich dazu noch gezielt lebensbejahende und pulsierende Orte aus und setzte damit eindeutig hochgesteckte Grenzen. Ihre Art, mit der Kamera zu spielen und damit außergewöhnliche Fotografien entstehen zu lassen, rauben nicht nur Frauenherzen den Atem.


Gebannt und ehrfürchtig betrachtete ich die 180 Aufnahmen, die mich in eine völlig andere Zeit versetzten. Die 1950er und 1960er Jahre, in denen Regina Relang zu Recht eine führende Modefotografin war. Bewundert registrierte ich, dass diese ungewöhnliche Frau zwar aus einer Künstlerfamilie stammte und an verschiedene Kunstakademien „bildende Künste“ studierte (unter anderem auch bei dem franz. Maler Amédeé Ozenfant), sich das Fotografieren jedoch selbst beibrachte.

Schließlich wurde sie auch noch Modefotografin bei der französischen, englischen und amerikanischen Vogue, Bild der Frau und Haper's Bazaar. Bekannte Modedesigner wie Christian Dior, Pierre Cardin und Yves Saint Laurent rissen sich förmlich um ihre Fotos.

Audrey Hepburn hätte 1961 durchaus zu ihren Models zählen können, wenn die modebewusste "Holly“ wieder einmal früh morgens sehnsüchtig im Abendkleid vor dem Nobeljuwelier "Tiffany“ stand und frühstückte, um dann bis zum frühen Nachmittag zu schlafen.

Etwas sehnsüchtig blickte ich mir heute die ausgefallenen Modefotografien von Regina Relang an und in diesem Augenblick wurde mir etwas ganz Wichtiges klar.

Diese Frau hatte es in früheren Jahren nicht nur geschafft, ihren eigenen, besonderen Weg zu gehen, Mode durch Fotografie lebendig werden zu lassen, sondern auch ein Vorbild für alle weiblichen Wesen zu werden.


Ich selbst bin gerade dabei, meine Autorenlaufbahn aufzubauen und nehme dank Regina Relang auf jeden Fall wichtige Erkenntnisse mit nach Hause: Immer an mich selbst zu glauben, mich weiterhin optimistisch durch kreative Ideen zu verwirklichen und selbstbewusst dem Weg zu folgen, den mein Innerstes mir vorgibt. Vielen Dank und großen Respekt, Regina Relang!



Fotos: Frank Gebauer

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